Liebe Patienten:innen,
die ersten zwei Monate des Jahres liegen schon wieder hinter uns. Sehen wir es positiv: die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und der Frühling naht. Meine Frau und ich waren Mitte Februar eine Woche in den Bergen. So viel Schnee haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Es war der Wahnsinn. Zum Skilaufen absolut super, aber für die Bevölkerung doch bedrohlich. Die Dächer mussten einiges aushalten und es ist noch nicht überstanden. Wenn die Schneeschmelze kommt droht neues Unheil.
Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren. Die Sommer zu heiß – zu wenig Niederschlag – zu viel Schnee – immer heftigere Gewitter. Und es gibt immer noch Menschen die diese Bedrohungen nicht ernst nehmen und so tun als ob wir einfach so weitermachen können. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, ob die Kinder und Jugendlichen von heute in Zukunft noch lebenswerte Rahmenbedingungen auf unserem Planeten Erde vorfinden werden.
Was gibt es neues in der Praxis?
Wir werden die nächsten Wochen und Monate um eine Unterschrift bitten. Der Gesetzgeber hat sich mal wieder etwas Tolles einfallen lassen. Die Datenschutzgrundverordnung – kurz DSGVO -. Durch Ihre Unterschrift bestätigen Sie, dass Sie mit der Verarbeitung, Speicherung und ggfls. Weiterleitung Ihrer persönlichen Daten einverstanden sind. Vor 20 Jahren wäre das eine sinnvolle Sache gewesen. Aktuell bedeutet Sie weiteren bürokratischen Aufwand von mehr als zweifelhaftem Nutzen. Sehen Sie es einfach sportlich.
Die Politik meint es gut mit uns. Wirklich weiter hilft uns eine solche Verordnung allerdings nicht. Sie sind stets bemüht oder etwas weniger höflich formuliert. Sie können es nicht besser. Ansonsten ist alles beim Alten.
Als Fachthema habe ich heute mal etwas ganz anderes ausgesucht. Es geht um Frauen. Ich hoffe jetzt steigen bei beiden Geschlechtern die Adrenalinspiegel .
„Lust auf Aufstieg“ hatte ich als Überschrift für meinen Beitrag ausgesucht. Die Medizin muss Frauen besser fördern. Sonst gehen ihr bald die Führungskräfte aus.
Anne Simmenroth und Ildiko Gäyor haben etwas geschafft, das selten ist in der deutschen Medizinlandschaft. „Wir haben bewiesen, dass eine Karriere in der Medizin mit Kindern möglich ist“, sagt Gäyor. Die Allgemeinmedizinerinnen lernten sich vor mehr als 25 Jahren im Medizinstudium in Göttingen kennen. Nach der Ausbildung trennten sich erst ihre Wege. Später arbeiteten sie dann acht Jahre lang als Oberärztinnen zusammen, habilitierten sich und bewarben sich schließlich gemeinsam auf eine Top-Position. Offenbar eine gewöhnungsbedürftige Idee: Eine Uni reagierte gar nicht auf ihre Doppelbewerbung, eine andere lud nur eine der beiden Kandidatinnen ein. Erst das Universitätsklinikum Würzburg fand die Zweier-Lösung interessant. Heute leiten Simmenroth und Gäyor dort den Lehrstuhl für Allgemeinmedizin – im Jobsharing.
Das Beispiel macht Mut, denn es zeigt: Die Medizin wird nicht nur an der Basis weiblicher. Auch an der Spitze tut sich was. Nachdem in den Apotheken bereits mehr als zwei Drittel der Heilberufler weiblich sind, sind auch in Praxen und Kliniken Frauen auf dem Vormarsch. In den Hörsälen, in denen inzwischen 81 Prozent der Medizinstudierenden weiblich sind, ohnehin. Wie verändert diese Feminisierung die Medizin? Was erwarten sich Frauen von ihrem Heilberuf? Und was muss geschehen, damit endlich von ihnen welche auch in den Führungspositionen ankommen?
Fördern statt fordern.
Dass mehr Frauen in den Chefetagen bitter nötig wären, sagt auch Claudia Schmidtke, selbst eine der ganz wenigen Professorinnen für Herzchirurgie in Deutschland. Trotzdem forderte die CDU-Abgeordnete kürzlich eine Männerquote fürs Medizinstudium: Mütter, so ihr Argument, arbeiten weit öfter in Teilzeit, deshalb schaffe ein Frauenüberhang künftig „existenzielle Versorgungsprobleme“. Auch wenn Schmidtke mit ihrer Diagnose recht hat: Wäre es nicht die bessere Therapie, auch Ärztinnen künftig die Arbeit an der Spitze zu erleichtern? Indem Kliniken etwa vernünftige Teilzeitangebote schaffen und wir eine Kultur etablieren, in der Frauen nicht als Rabenmütter gelten, wenn sie ihr Kind erst um 17 Uhr in der Kita einsammeln. Wenn wir verhindern wollen, dass uns die medizinischen Führungskräfte ausgehen, sollten wir Frauen fördern, statt Quoten zu fordern. Denken Sie einmal darüber nach.
Der Werder-Kommentar fällt endlich mal positiv aus. Pokalsieg in Dortmund und bislang 32 Punkte in der Bundesliga. Dass sollte zum Klassenerhalt reichen. Von Europa kann man zwar träumen sollte sich aber keine allzu großen Hoffnungen machen. Wie sagt der Kölner so treffend: Et kütt wie et kütt oder die ostfriesische Variante: Abwarten und Tee trinken. Das waren zwar schon 2 Sprüche, aber einen habe ich noch für Sie
„Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“
– Charlie Chaplin
In diesem Sinne kommen Sie gut durch die Zeit und bleiben Sie gesund.
I h r Dirk Schlieper